Wie funktioniert Jobsharing in der REWE Group Buying?

Anne Tokarski und Katrin Pichl berichten in einem Interview über ihren Werdegang in der REWE Group Buying und die Vorteile und die Herausforderungen des Jobsharing-Modells


Wer sind Sie und was machen Sie bei der REWE Group?

Anne Tokarski: Mein Name ist Anne Tokarski und ich bin Senior Category Buyer bei der REWE für den Warenbereich Kosmetik.
Nach meinem Abitur habe ich bei REWE meine Ausbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau gemacht. Danach konnte ich verschiedene Aufgaben im Category Management und Einkauf übernehmen. Neben meiner Tätigkeit bei REWE habe ich im Abendstudium meinen Betriebswirt absolviert.
Im Jahr 2016 wurde ich zum Senior Category Buyer Kosmetik ernannt.
Nach der Geburt meines Sohnes und einem Jahr Elternzeit bin ich 2019 wieder in meinen Beruf zurückgekehrt und teile mir seitdem die Stelle mit meiner Kollegin Katrin Pichl.

Katrin Pichl: Mein Werdegang bei der REWE Group startete im Oktober 2019, als ich nach einer Familienpause wieder neue Herausforderungen suchte. Schon kurz nach meinem Einstieg als Buyer im Eigenmarkenbereich, bot sich mir die Chance als Senior Category Buyer im Vollsortiment zu arbeiten – und das auch noch im Jobshare! 
In meinen vorherigen Positionen konnte ich bereits Erfahrung im Drogerie Einkauf und in Führungsposition sammeln. So war die Stelle zusammen mit Anne die ideale Position für mich.

Was heißt „Jobsharing“?

Anne Tokarski: Meine Kollegin und ich waren vor unserer Elternzeit beide auf vergleichbaren Positionen tätig. Durch unsere Kinder rückte das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie stärker in den Focus. Wir wollten ab sofort Beruf und Familie vereinbaren. So kam es zu unserem Jobsharing. 

Katrin Pichl: Wir wollten beide mit reduzierter Stundenanzahl arbeiten, aber dennoch unsere volle Kompetenz in gewohnter Weise nutzen. Als dann die Stelle als Senior Category Manager zu besetzen war, haben uns unsere Vorgesetzten die Möglichkeit zum Jobsharing eröffnet.

Anne Tokarski: Ohne dass wir uns vorher kannten merkte ich sehr schnell dass das gemeinsame handeln und denken ineinandergreift und es gut funktioniert. Das waren die besten Voraussetzungen für dieses Arbeitsmodell.

Katrin Pichl: Um einen Job im Jobshare auszuüben muss man ein Teamplayer sein. Bei unserer täglichen Arbeit haben wir uns zwar auf Lieferanten und Warengruppen aufgeteilt, dennoch müssen wir uns stetig zu übergreifenden warenbezogenen aber auch organisatorischen Themen abstimmen. Oft bringt uns dabei unser unterschiedlicher Erfahrungsschatz zu neuen Lösungsansätzen. Bei jedem Ergebnis ist jedoch wichtig: Wir sprechen als eine Stimme zu unserem Team, zu Kollegen und auch gegenüber Lieferanten.

Was sind die Herausforderungen beim Jobsharing?

Katrin Pichl: Damit wir bei wesentlichen Themen informiert sind, ist eine enge Abstimmung und ein ständiger Austausch nötig. Dafür haben wir uns feste Blocker in unsere Terminkalender gesetzt, in denen wir uns austauschen. Zudem hat die neue Kommunikation über Teams es uns ermöglicht, auch kurzfristig wichtige Dinge auszutauschen. Natürlich gab es am Anfang Fragen, was abzustimmen ist und was nicht. Mittlerweile haben wir unsere Verantwortlichkeiten klar abgegrenzt.

Anne Tokarski: Sicherlich war das neue Arbeitsmodell auch eine Umstellung für unser Team, angrenzende Abteilungen und Lieferanten. Durch klare Aufteilungen nach Warengruppen und Lieferanten ist dieses aber schnell geglückt.
Unsere Arbeitszeiten haben wir unterschiedlich gestaltet so dass wir uns teilweise überschneiden aber auch versetzt arbeiten, somit ist immer einer von uns da. Je nach Terminlegung gestalten wir diese aber auch flexibler um die Teilnahmen zu ermöglichen.

Würden Sie dieses Prinzip weiterempfehlen?

Katrin Pichl:  Auf jeden Fall, können wir das Modell weiterempfehlen.

Anne Tokarski: Aus meiner Sicht hat Jobsharing sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer viele Vorteile. Durch die flexible Gestaltung von Arbeitszeiten kann Beruf und Familie besser vereinbart werden.
Ein Ausfall durch Urlaub oder Krankheit kann besser kompensiert werden. Im Gegensatz zu vielen Teilzeitstellen ist dieses Model auch als Führungskraft umsetzbar. Eine Ergänzung durch unterschiedliche Erfahrungen und Schwerpunkte kann gut genutzt werden.

Katrin Pichl:
Wichtig ist, dass die Jobshare-Partner gut zusammenarbeiten und ein ähnliches Verständnis von Ihrem Job haben. So kann der Arbeitgeber auf den doppelten Erfahrungsschatz zurückgreifen und uns als Jobshare bietet sich die Chance mit reduzierten Stunden in einer verantwortungsvollen Position Dinge zu bewegen.

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